Streuobst, die großen Apfelbäume im Staatsbad stehen „verstreut“ auf dem Weg zur ehemaligen Sommerresidenz des Bayernkönigs Ludwig I. und auf der Wiese unterhalb des Fahrradmuseums. Über 100 Jahre dienen sie an ihren Standorten als gestalterische Elemente. Ursprünglich, so ist anzunehmen, vor allem wegen der Früchte gepflanzt, ist die Anordnung bis heute geblieben. Überalterte und kranke Bäume werden an gleicher Stelle durch „alte“ Apfelsorten ersetzt.
Im Laufe der Kulturgeschichte des Apfels entstanden durch zufällige Funde, später durch gezielte Kreuzungen, viele Sorten mit unterschiedlichen Reifezeiten und Lagerfähigkeiten. Die Sorten wurden auch in Blick auf ihre unterschiedliche Verwendung gezüchtet.
Ihren Höhepunkt erreichte die Sortenanzahl im 19. Jahrhundert. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts setzte verstärkt der Plantagenanbau mit wenigen Sorten ein. Zur Abgrenzung erhielt nun die „alte“ Apfelkultur auf großen Bäumen die Bezeichnung Streuobst. Zunächst vernachlässigt ist man sich heute der Bedeutung der noch existierenden Apfelhochstämme, im Hinblick auf Landschaftbild und Ökologie, bewusst.
Tipp: Viele der alten Sorten zeichnen sich dadurch aus, dass sie von Allergikern besser vertragen werden, als neue Sorten, wie z.B. Reka und Rosana.
Ab Anfang Oktober laden wir unsere Gäste zum Probieren, der von unseren Gärtnern geernteten Äpfel, in die Gäste-Information ein.
Entdecken Sie diese Raritäten - von der Natur kredenzt, von unseren Gärtnern gehegt und gepflegt.
Der richtige Schnitt:
Apfelbäume tragen in manchen Jahren sehr viele Früchte, im anderen erfrieren die Blüten und so gibt es nur wenig Obst. Um das Gewicht von zahlreichen Früchten tragen zu können, beschneidet
unser Team der Schlossgärtnerei die Bäume regelmäßig. So bilden sie stabile, standhafte Kronen und viele gesunde Triebe aus.
Sanfte Ernte zur rechten Zeit:
Die Pflückreife ist gegeben, wenn sich der Apfelstiel mit einer leichten Drehung gut vom Zweig lösen lässt. Apfelsorten reifen sehr unterschiedlich. Sommeräpfel sind bereits im August reif, aber nur für kurze Zeit haltbar.
Unsere Verwendung:
Das Fallobst der mehr als 70 Apfelbäume auf dem Areal des Staatsbades können unsere Gäste zum Sofort-Verzehr nutzen. Dabei sollte die Genussreife beachtet werden. Lageräpfel z.B., die ab Dezember verzehrt werden können, sind im Herbst noch wenig schmackhaft.
Entstehung: Sorte 1903 als Sämling entdeckt
Pflückreife: Ende August
Genussreife: sofort essbar, bis zu 4 Wochen haltbar
Verwendung: Tafel- und Küchenapfel
Entstehung: Sorte vor 1760 bekannt
Pflückreife: Ende September
Genussreife: bis November
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel (Kelter- bzw. Backäpfel)
Entstehung: Sorte 1864 als Sämling entdeckt
Pflückreife: Anfang bis Mitte Oktober
Genussreife: November bis März
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel (Kelter- bzw. Backäpfel)
Entstehung: Sorte um 1880 gezüchtet
Pflückreife: Ende September
Genussreife: November bis Februar
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel (Kelter- bzw. Backäpfel)
Entstehung: Sorte bereits vor 1700 bekannt
Pflückreife: Ende September
Genussreife: Oktober bis Januar
Verwendung: Tafelapfel
Entstehung: Sorte um 1825 als Sämling entdeckt
Pflückreife: ab Mitte September
Genussreife: Oktober bis Dezember
Verwendung: Küchenapfel
Entstehung: Sorte um 1869 im Handel eingeführt
Pflückreife: Anfang September
Genussreife: September bis Oktober
Verwendung: Küchenapfel
Entstehung: Sorte um 1800 als Sämling entdeckt
Pflückreife: ab Anfang Oktober
Genussreife: November bis Februar
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel (Kelter- bzw. Backäpfel)
Entstehung: Sorte schon vor 1800 bekannt
Pflückreife: Ende Oktober
Genussreife: Dezember bis März
Verwendung: Tafelapfel
Entstehung: Sorte 1856 als Sämling entdeckt
Pflückreife: Mitte Oktober
Genussreife: Januar bis April
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsapfel
(Kelter- bzw. Backäpfel)
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