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Die Obstgärten, in langer Tradition gepflanzt

Unsere Obstgärten erstrecken sich knapp über einen Hektar Land und wurden über mehrere Generationen hinweg angelegt und gepflanzt. Überalterte und kranke Bäume werden an gleicher Stelle durch „alte“ Apfelsorten ersetzt.

Ausgewählte Früchte - Geschmack und Herkunft

Der größte Teil des Obstgartens besteht aus verschiedenen Apfelbaumsorten. Besonders die Apfelbäume am Fürstenhof sind ein Relikt der früheren Obstkultur im Staatsbad und existieren in der jetzigen Pflanzanordnung auf der unteren Terrasse und an den beiden Auffahrten zum Fürstenhof nachweislich bereits seit 1924.
Anhand von alten Postkarten aus dem Jahre 1904 ist ersichtlich, dass schon groß gewachsene Obstbäume auf der unteren Terrasse des Schlossgartens erkennbar sind. Somit reicht die Pflanzung von Obstbäumen auf der Terrasse in die Zeit vor 1900 zurück.
Bekannte Apfelsorten wie „Jakob Fischer“ aber auch sehr alte Apfelsorten, wie die „Goldrenette von Blenheim“, die man um 1740 in Woodstock, Oxfordshire nahe dem Schloss von Blenheim fand.
Überalterte und kranke Bäume werden an gleicher Stelle durch „alte“ Apfelsorten ersetzt. (Apfelflyer)
Auch kunstvoll geschnittene Birnenspaliere entlang der Remise unterstreichen die lange Obstkultur im Staatsbad. Die saftige und süße Sorte „Conference“ zählt zu der beliebtesten Birnensorte Europas.
Neben Apfel- und Birnenbäumen befinden sich auch noch Quitten, Feigen, Mispeln und Weinreben auf dem historischen Gelände des Staatsbades.
Alle von uns angebauten Früchte werden entweder vom Chefkoch persönlich verwendet oder stehen unseren Gästen zum Probieren in der Gäste-Information zur Verfügung.

Der Malus domestica `Danziger Kantapfel` ist ein Herbstapfel und seit langer Zeit unter den verschiedensten Sortennamen in Holland und Deutschland bekannt. Mit seinen sehr attraktiven, großen rosa Blüten – und aufgrund seiner geringen Frostempfindlichkeit an Blüte und Holz, ist er ein sehr wertvolles Obstgehölz.

Herkunft:
Erste Nennungen dieser Sorte sind bereits seit 1703 auf Rügen bekannt. Weitere Informationen geben an, dass er einst in Frankreich, Holland und Deutschland sehr verbreitet war. Nähere Informationen darüber sind unklar, da er wie erwähnt schon sehr früh unter den verschiedensten Sortennamen/Synonymen bekannt ist (Schwäbischer Rosenapfel, Roter Apolloapfel, Rabiner, Roter Kardinal usw.).
Standort: Die Sorte präferiert einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigen bis normalen, nährstoffreichen Boden. Der Boden sollte frisch sein. Der Standort im Staatsbad befindet sich auf der linken Seite der rechten Auffahrt zum Fürstenhof.
Verwendung: Die Genussreife ist von September bis November. Der trüb bis leuchtend rote, auch karmesinrot verwaschene Apfel hat einen saftig süßen bis süßsäuerlichen Geschmack. Die Früchte sind direkt nach der Ernte genussreif und für die häusliche Verarbeitung geeignet.

Der Malus domestica Winterapfel `Kaiser Wilhelm` war ursprünglich auch unter dem Sortennamen `Peter Broich` bekannt. Erst ab 1864 wurde sie dann unter dem Namen `Kaiser Wilhelm` überregional bekannt.

Herkunft:
Bereits seit 1830 wurde die veredelte Sorte als `Peter Broich` in einem Garten im Rheinland kultiviert. Benannt wurde sie nach einem rheinländischen Pfarrer. Erst mit der Geschmacksprobe von 1875, durch Kaiser Wilhelm, erhielt die Sorte ihren heutigen Namen.
Standort: Die Sorte verlangt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem humosen, frischen und nährstoffreichen Boden und guter Durchlüftung. Der Standort im Staatsbad befindet sich gleich am Anfang der rechten Auffahrt zum Fürstenhof.
Verwendung: Die Genussreife ist von November bis März. Die mittelgroßen bis großen Früchte sind meist dunkelrot bis trüb blutrot, z.T. purpur-rötlich gefärbt. Wobei der Anteil der Deckfarbe stark variieren kann. Er wurde als Tafelapfel angebaut. Er ist aber auch gut verwendbar für die häusliche Verarbeitung. Der Geschmack ist säuerlich süß, ohne ausgeprägtes Aroma, anfangs saftig, nach langer Lagerung bald mürbe werdend.

Der Malus domestica `Goldrenette von Blenheim` wurde vor allem wegen seines  Geschmacks angebaut und gilt als möglicher Vater von der Sorte `Cox Orange`.

Herkunft:
Die Sorte wurde um 1740 in Woodstock, nahe dem Schloss Blenheim gefunden. Zuerst nur lokal gepflanzt, erfuhr die Sorte ab 1818 eine größere Verbreitung.
Standort: Die Sorte verlangt einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden und guter Durchlüftung. Der Standort im Staatsbad befindet sich an der linken Auffahrt zum Fürstenhof.
Verwendung: Die Genussreife ist von November bis Februar. Die gelbgrüne bis rötlichgelb gefärbte Frucht ist auf der Sonnenseite meist gelbrot bis trüb rötlich purpurn gefärbt. Der Geschmack ist harmonisch süß-mildsäuerlich. Die Sorte ist gut für den Frischverzehr und die häusliche Verarbeitung geeignet. Beim Kochen behält er vergleichsweise viel Struktur.

Der Malus domestica `Goldparmäne` ist ein aufrecht und breit wachsender Baum mit einer Höhe von 3 bis 4 m. Seine hellrosafarbene Blüte beginnt ab April.

Herkunft:
Die Goldparmäne ist eine der ältesten Apfelsorten. Sie entstand wahrscheinlich um 1510 in der Normandie.
Standort: Bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Standort im Staatsbad befindet sich auf der unteren Terrasse des Fürstenhofes.
Verwendung: Die Genussreife ist ab Oktober bis Januar. Seine gelb-roten Früchte können als Tafelobst, zum Backen, Kochen oder als Saft verwendet werden. Die Goldparmäne besitzt ein knackiges, festes Fruchtfleisch und schmeckt nussig und süß-säuerlich.

Die Pyrus communis `Conference` ist eine besondere Sorte, da sie zu Parthenokarpie (Fruchtentwicklung ohne Befruchtung und Samenbildung in der Birne) neigt und deshalb auch ohne Fremdbestäubung Früchte ansetzt.

Herkunft:
Die Birnensorte wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom englischen Züchter Thomas Francis Rivers eingeführt und hat sich bis heute zu der beliebtesten Sorte Europas durchgesetzt. Ihren Sortennamen verdankt sie einer Konferenz im Jahr 1885 in England. Bei dieser Konferenz wurden über 600 Birnensorten vorgestellt, die den Birnenanbau in England fördern sollten. Dabei fiel diese schmackhafte und ertragreiche Sorte auf.
Standort: Birnen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und sind wegen ihrer tiefgehenden Wurzeln sehr gut für die Spalierpflanzung an Hauswänden geeignet. Der Boden sollte locker und lehmig sein.
Verwendung: Die ca. 10 cm großen und grüngelben Früchte sind ab September pflückreif und ab Oktober genussreif. Das Fruchtfleisch ist schmelzend, fein, süß mit angenehmem Gewürz. Daher sind die Birnen auch als Tafelobst sehr gut geeignet.

Die Cydonia oblonga `Konstantinopler` Apfelquitte ist eine Sorte, die sehr gut für weniger warme Standorte geeignet ist. Genau richtig für die raue Rhönlage. Wie der Apfel, gehört sie zu der Familie der Rosengewächse (Rosacea).

Herkunft:
Die Quitte gelangte vermutlich über die Griechen und später die Römer aus Vorderasien nach Europa. Besonders in den Weinanbaugebieten Mitteleuropas wird sie schon seit dem Frühmittelalter angebaut.
Standort: Die Quitte bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort. Bei zu hohem Kalkgehalt im Boden reagiert die Quittenunterlage empfindlich. Quitten wachsen auf allen sauren bis neutralen, sandigen bis mittelschweren, durchlässigen Böden.
Staunässe vertragen sie nicht.
Verwendung: Die Früchte der Quitte werden für den Verzehr gekocht, gedünstet, gedämpft oder gebacken. Quitten haben ein feinsäuerliches, leicht bitteres Zitrusaroma. Aus ihnen kann man Marmelade, Kompott, Mus, Chutney oder Gelee machen. Aber auch Likör, Wein und Schnaps.

Die Mespilus germanica `Echte Mispel` ist ein eher selten gewordenes Obstgehölz und nur noch in wenigen Gärten anzutreffen. Sie wächst zu einer baum -oder strauchartige ovalen, ausladender Krone heran.

Herkunft:
Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet hat die Mispel in Vorderasien und wurde von den Römern nach West- und Mitteleuropa gebracht.
Standort: Die Mispel gehört zu den Rosengewächsen und bevorzugt einen sonnigen, möglichst warmen und geschützten Standort. Der Boden sollte mäßig trocken bis frisch und nicht zu nährstoffarm sein. Ideal sind lehmige, tiefgründige und gut durchlässige Böden mit hohem Kalkanteil.
Verwendung: Die Früchte sind essbar und können zu Marmelade, Mus oder Obstwein verarbeitet werden. Die Früchte sollten nach den ersten Frösten geerntet werden, damit sie weicher und aromatischer werden.

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