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Berühmte Gäste und
prachtvolle Architektur

Das Bayerische Staatsbad Bad Brückenau ist ein verzauberter Ort mit einer illustren Historie.
Seit Jahrhunderten lockt unser Heilwasser Persönlichkeiten aus aller Welt an. König Ludwig I., Kaiserin Elisabeth von Österreich und Zarin Katharina, sie alle kosteten die wohlschmeckenden Wässer, die wegen ihres natürlichen Kohlensäuregehalts auch Champagner genannt werden.

Berühmte Gäste

König Ludwig I. 1786-1868

Romantischer Politiker. Kronprinz Ludwig wird am 25. August 1786 in Straßburg geboren. Seine Eltern sind Maximilian I. Joseph König von Bayern und Auguste  Wilhelmine von Hessen-Darmstadt. 1810 heiratet Ludwig Therese von Sachsen-Hildburghausen. Seine Kronprinzenjahre von 1816-1825 verbrachte Ludwig in Aschaffenburg und Würzburg, bevor er im Todesmonat des Vaters zum König Ludwig I. von „Baiern“ ernannt wird. Schon einen Tag nach seinem Königseid ordnet König Ludwig I. an, dass der Name „Baiern“ künftig mit einem y zu schreiben sei.

1818 besuchte er, noch als Kronprinz, zum ersten Mal Bad Brückenau. Begeistert von der Ruhe, der unberührten Natur im Kontrast zur turbulenten Münchner Residenz folgten 25 weitere Aufenthalte, die Bad Brückenau entscheidend prägen. Er vollendete die barocke Anlage des Staatsbades, ließ die Quellen neu fassen und war, aus heutiger Sicht, ein früher Ökologe der sich dem besonderen Schutz der Natur im Sinntal annahm. Seinem Engagement in den Bereichen Bildungspolitik, Kultur und Kirchen ist die Neugründung von 75 Klöstern in den Jahren 1826-1848 zu verdanken, sowie die Errichtung von Universitäten und Zentralschulen. 1835 wird auf Ludwigs Initiative das neue Wappen für Bayern verabschiedet, das alle Stämme in Bayern symbolisiert (Alt- und Niederbayern, Pfalz, Franken, Schwaben). 1846 trifft die 25-jährige Tänzerin Elizabeth Gilbert alias Lola Montez in München ein, sie lernt den König kennen und wird zur Mätresse des 60-Jährigen. 1847 verbringen die inzwischen zur Gräfin Landsfeld geadelte Lola Montez und Ludwig einen gemeinsamen Aufenthalt in der Anonymität Bad Brückenaus. Zahlreiche Gedichte über sie und Briefe an Lola Montez belegen heute die innige Zuneigung des Königs. 1848 führen bewaffnete Studenten und Bürgerunruhen in ganz Bayern zur Abdankung des Königs. Sein ältester Sohn Maximilian II. wird sein Nachfolger. Königin Therese stirbt 1854, König Ludwig am 29. Februar 1868 in Nizza.

Die Mätresse von König Ludwig I. Elizabeth Rosanna Gilbert (Lola Montez) wird am 17. Februar 1821 in dem irischen Dorf Grange bei Sligo geboren. Ihre Eltern sind der englische Offizier Edward Gilbert und die von irischem Landadel abstammende Eliza Oliver. 1823 wird Edward Gilbert mit seiner jungen Familie nach Kalkutta ins britische Kolonialreich versetzt. Elizabeth wächst in Indien, England und Schottland auf. Sie heiratet 1837 den Offizier Thomas James. Die Ehe wird geschieden und Elizabeth Gilbert kehrt zurück nach England.

Aus Elizabeth Gilbert wird Lola Montez. Im Juni 1843 tritt sie in London zum ersten Mal als Solotänzerin aus Sevilla auf. Der Identitätswechsel wird vom Publikum durchschaut. Die Tänzerin verlässt England und zieht über den Kontinent. Sie gastiert in St. Petersburg, Warschau, Berlin, Dresden und Paris. Nach ihren stets von Skandalen und Affären begleiteten Auftritten wird sie zumeist aus den Städten ausgewiesen. In Frankreich kommt es zu einem Sensationsprozess, nachdem ihr Liebhaber im Duell erschossen wurde.

Der Aufenthalt 1847 in Bad Brückenau gerät zum Höhepunkt ihrer Biographie. Ludwig I., König von Bayern, ernennt seine Geliebte Lola Montez zur Gräfin von Landsfeld. Sie wird zum katalytischen Auslöser der 48er-Revolution in München. Im Februar 1851 erreicht Lola Montez New York. Sie stirbt am 17. Januar 1861, kurz vor ihrem 40. Geburtstag in New York und ist begraben auf dem Friedhof in Brooklyn.

Ein besonderer Physikus. Melchior Adam Weikard wurde 1764 zum Physikus des Amtes Brückenau berufen und damit Badearzt des Staatsbades. In Römershag, einem Bad Brückenauer Ortsteil, als Sohn eines dort ansässigen Gastwirts geboren, ist sein Geburtshaus auch heute noch als Gastwirtschaft erhalten.

Weikard verfasste mehrere Brunnen- und Einladungsschriften „zur Kur in Bad Brückenau“. Er hat dem jungen Kurort damit weit über die deutschen Grenzen hinaus Geltung verschafft. 1784 wurde er als Hofarzt der russischen Zarin Katharina II. an den Zarenhof in St. Petersburg berufen. Weikard kehrte nach Bad Brückenau zurück und starb dort im Juli 1803.

Der Urologe, der Bad Brückenau weltberühmt machte. Die Berufung von Dr. Felix Schlagintweit, einer international anerkannten Kapazität auf dem Gebiet der Urologie, zum Badearzt wurde zum Glücksfall für Bad Brückenau. Seine Fachbücher und Fachzeitschriften, die in aller Welt gelesen und beachtet wurden, verhalfen Bad Brückenau als Heilbad für Erkrankungen der Nieren und der Blase zu Weltruhm. Während Schlagintweit in Bad Brückenau praktizierte, besuchten Könige und Kaiser den Ort. Zu seinen berühmtesten Patienten gehörte Kaiserin Elisabeth von Österreich, die 1898 eine 4-wöchige Kur in Bad Brückenau verbrachte. Dr. Felix Schlagintweit verstarb 1950. Seine Witwe vermachte vor ihrem Tod 1959 einen Teil ihres Vermögens dem Freistaat Bayern.

Ein überragender Arzt und mutiger Designer. Der Sohn Bad Brückenauer Bürger hatte in Fulda und Heidelberg studiert und trat mit großem Engagement die Nachfolge seines großen Vorgängers Melchior Adam Weikards als Badearzt in Bad Brückenau an. Großes Aufsehen erregte Zwierlein mit seiner Idee, eine neue Damenmode speziell für die Kur einzuführen. Als Badearzt wünschte er sich eine einfachere Kleidung, als sie der damaligen Zeit entsprach – eine Bad-Uniform.

Zu diesem Zweck berief er 1792 einen Damenkongress nach Bad Brückenau ein. Tatsächlich wurde die damals entworfene Bad-Uniform allerdings nicht nachweislich produziert. Heute ist ein nachgeschneidertes Modell im Museum der Stadt Bad Brückenau zu sehen.

Prachtvolle Architektur

1827–1833 wurde nach Plänen von Johann Gottfried Gutensohn, neben dem Badhotel an der Westseite des Schlossparks, das monumentale Kursaalgebäude erbaut. König Ludwig I. hatte 1826 für ein von ihm selbst entworfenes Bauprogramm, Architekten zu einem Wettbewerb aufgerufen. In der Tradition italienischer Renaissancebauten entstand der ganz in weißem Sandstein ausgeführte Bau mit den beeindruckenden Maßen von 20 Metern Höhe, 40 Metern Breite und einer Länge von 60 Metern. Das zweigeschossige Kursaalgebäude mit basilikaähnlichem Querschnitt erhebt sich auf einem mächtigen 3 Meter hohen, rechteckigen Unterbau. An den Schmalseiten führen breite Freitreppen zum Oberbau, um den ein nach außen offener Wandelgang mit rundbogigen Pfeilerarkaden gelegt ist. Der fünfachsige Mittelbau springt an den Fassaden leicht vor und wird über dem von fünf Rundbogenfenstern gegliederten Obergeschoss, von einem Dreiecksgiebel abgeschlossen. Im Inneren führt ein Vorsaal zum zentralen, quadratischen, zweigeschossigen Kursaal. Zu beiden Seiten öffnen sich rundbögige Pfeilerarkaden zu überkuppelten Nebenräumen. Hinter dem Hauptraum, dem König Ludwig I.-Saal, liegt der Lola Montez-Saal, der für Theaterveranstaltungen genutzt wird. Im Obergeschoss über dem Vorsaal ist die Königsloge, die durch große Rundbogenfenster eine Verbindung zum Hauptraum hat. Die Ausmalung der italienischen Renaissanceornamente nach Plänen Gutensohns durch die Münchner Maler Ludwig Höger und Jakob Hochbrand, unterstreicht die festliche Wirkung des Gebäudes. Heute finden hier Galas, Konzerte, Theateraufführungen und Vorträge statt. Bei Tagungen, Hochzeiten, standesamtlicher Trauung und Fest bildet die königliche Atmosphäre den Rahmen.

1894 entstand am Schlosspark in einer Flucht, als Pendant zum Badhotel, ein Logierhaus mit 48 Zimmern im klassizistischen Stil. Benannt wurde das Gebäude nach der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi), die 1898 vier Wochen hier wohnte. Der Badearzt Felix Schlagintweit hatte hier seine urologische Praxis und zählte Kaiserin Elisabeth, ebenso wie den Hochadel, zu seinen Patienten. In dem Gebäude befinden sich heute die Büroräume der Staatlichen Kurverwaltung mit Gäste-Information (Kartenvorverkauf, Verkauf von Wanderkarten, Buchungen für Staatsbadführungen), die Gäste-Lounge (WLAN/Zeitungsauswahl) sowie eine Arztpraxis, ein Kompetenz- und ein Therapiezentrum sowie eine Wohnung.

1821–1823 wurde, an Stelle des veralteten Badehauses von 1779, im Auftrag von König Ludwig I., ein großer Neubau nach Plänen Leo von Klenzes unter der Leitung des Würzburger Kreisbaurates Dreyschütz erbaut.
Die 13-achsige, dreigeschossige Fassade erstreckt sich in einer Länge von 42 Metern am Park. Ein Risalit mit Dreiecksgiebel betont die drei Mittelachsen. Geschossweise wechselnde Fensterformen, Fugenstreifen an den Gebäudeecken und schlichte Gurtgesimse geben dem Bau eine klare Gliederung in Anknüpfung an Klenzes Münchner Palais-Bauten. Im Erdgeschoss befanden sich Badekabinette, im Obergeschoss Gästezimmer. 1846 erhält das Badegebäude, nach der Einführung von Moorbädern, einen Anbau mit 12 Moorbadezellen. 1883 erfolgt die Neueinrichtung der Baderäume – ein erstes Kurmittelhaus im heutigen Staatsbad. 1910–1911 entsteht nach den Plänen von Hofbaurat Eugen Drollinger der Badehaustrakt. Heute verfügt das Badhotel über insgesamt 30 Zimmer.
Das Restaurant „Altes Badehaus“ verwöhnt Sie mit fränkischer Küche, Biergarten und Café laden zum gemütlichen Verweilen ein.

1747, in fuldischer Zeit, dem Gründungsjahr des Bades, wurde der barocke Pavillonbau mit einem Mansardendach errichtet. Noch heute ist das Haus Hirsch als einziges Gebäude des Architekten und Bauinspektors Andreas Gallasini von fünf weiteren (Biber, Lamm, Löwe, Widder und Schwan), am Originalstandort erhalten.

1906 nach den Plänen des Münchners Eugen Drollinger im Jugendstil errichtet, ist die Villa heute Teil einer Klinik.

1907 als Jugendstil-Villa erbaut. Lola Montez, die Geliebte König Ludwig I., soll 1847 für 8 Wochen in dem ursprünglichen Gebäude gewohnt haben.

1899–1901 wurde gegenüber dem Kursaalgebäude ein Logierhaus nach Plänen des Münchner Architekten Max Littmann errichtet. Der gewaltige, dreigeschossige Baukörper, mit einer Fassadenlänge von 19 Achsen entstand in der Tradition des Jugendstils. Die Fassade zum Schlosspark wird von einem überhöhten, dreiachsigen, vorspringenden Eckbau gegliedert. Hohe ausgebaute Mansardenwalmdächer, Fensterrahmungen, Balkone und andere dekorative Bauskulpturen sind Barockformen nachempfunden. 1948 trifft Konrad Adenauer mit dem Ellwanger Kreis im damaligen Kurhotel zusammen und legt die Bezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“ fest. Mehrfach wurde das Hotel mit seinem Parkflügel saniert und zum vier Sterne Superior Hotelbetrieb. Das Vital Spa & Garden gilt als exklusiver Wellnessbereich mit Physiotherapie auf 2.800 m³.

Der frühere Langbau und Wandelgang wurde 1901 durch einen Wandelgang ersetzt, der parallel zum Kurhaus (dem heutigen Badhotel) verlief. Die elegante Eisenkonstruktion mit Kuppeldach wurde 1911 von Hofbaurat Eugen Drollinger bis zur Wernarzer Quelle verlängert. Die geschlossene, verglaste Wandelhalle, geplant vom Architekten W. F. Kunze, wurde 1950 eingeweiht. Heute ist die Wandelhalle Treffpunkt für unsere Gäste. In der Heilquellen-Lounge wird die Trinkkur zum Genusserlebnis. Mit der Gast-, Tages- und Jahreskarte haben Sie kostenfreien Zutritt. Die reinigende Wernarzer Quelle, die König Ludwig I.-Quelle, die Stabilisierende, die belebende Sinnberger Quelle, die vitalisierende Vitalquelle, und die Lola- Montez Quelle, die Schönheitsquelle.

1818–1819 erbaute Landbaurat Bernhard Morelli am südlichen Anstieg der Mittelachse, auf gleicher Höhe mit dem Fürstenbau und diesem gegenüber, ein Logierhaus als Abschluss der Gesamtanlage.
Die Hauptfassade zum Schlosspark mit ihren Klassizismusformen wird von einem Sockelgeschoss mit hochgewölbten Kellerräumen geprägt. Beidseitig des Kellereingangs führen geschwungene Freitreppen zum zweigeschossigen, auf einer Panorama-Terrasse zurückgesetzten Hauptgebäude, an das sich eingeschossige Seitenflügel mit offenen Säulengängen anschließen.
Im Erdgeschoss lädt das Castello Belvedere Genießer zu italienischen Spezialitäten ein. Bis in die 1930er-Jahre diente der Gewölbekeller als Vorratsspeicherplatz für Lebensmittel.

Das Gebäude wurde 1901 im Villenbau des Jugendstils als Ersatz für den in der Mitte des Schlossparks gelegenen Fachwerkbau gleichen Namens erbaut. Das ursprüngliche Haus Widder war einer von sechs baugleichen Barock-Pavillons mit Namen Biber, Hirsch, Lamm, Löwe und Schwan, die im Gründungsjahr des Bades 1747 als Gästehäuser entstanden. Die Villa Widder ist heute das Urlaubs- und Kurdomizil mit besonderem Flair mitten im Schlosspark.

1751 entstand als Hauptbau das zweigeschossige Wirtshaus „Ross“. Vor dem Gebäude fällt der Hang in Terrassen in das Tal, die Achse der Hauptallee setzt sich fort. Das Gasthaus „Ross“ mit seinem Saal, Ställen und der Remise galt als gesellschaftlicher Mittelpunkt Bad Brückenaus. 1775 wurde das Gebäude im Auftrag von Fürstbischof Heinrich von Bibra als fürstlicher Sommersitz erweitert, zum Fürstenhof. Der Gebäudekomplex, mit seinen klar gegliederten und hohen Mansardenwalmdächern, diente seit 1818 als Residenz des Bayerischen Kronprinzen, späteren Königs Ludwig I. von Bayern, während seiner 26 Aufenthalte im Staatsbad Bad Brückenau. Mit der Thronbesteigung Ludwigs I. vergrößerte sich die Hofhaltung; Johann Gottfried Gutensohn (1792–1851) führte 1823 denUmbau des Stallgebäudes zu einem Kavaliersbau mit Unterkunfts- und Wirtschaftsräumen, unter Beachtung des barocken Erscheinungsbildes durch. Die Gebäude gingen 1873 in den Besitz der Königin Amalie von Griechenland über, nach 1875 gelangten sie in Privatbesitz; 1924 erfolgte der Rückkauf und die Errichtung des Schlosshotels, 1978–1980 und 2002 erfolgte eine grundlegende Renovierung, in 2019 eine Generalsanierung.

Den altbayerischen Barockkirchen nachempfunden wurde sie, wie die Christuskirche, nach dem Entwurf von Hofbaurat Eugen Drollinger errichtet und 1908 geweiht. Der Fußboden aus rotem Sandstein ist mit einem Fischgrätenmuster gestaltet, Kreuzweg und Marienstatue wurden vom Bad Brückenauer Künstler Sebastian Putz geschaffen.

Im Jugendstil nach den Plänen des Münchner Hofbaurates Eugen Drollinger erbaut und 1908 geweiht, ist die Kirche einmalig in Unterfranken. In Architektur und Ausstattung ist die Christuskirche der Grabeskirche in Jerusalem nachempfunden. 1990 wurde sie stilgerecht renoviert, der verwendete weiße Sandstein stammt aus einem Steinbruch des benachbarten Fondsberges.

Barocker Pavillonbau der 1747 erbaut und später umgesetzt wurde. Heute Domizil des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau.

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